
Zink ist nicht nur in der Chemie und Industrie wichtig. Im menschlichen Körper sind rund 2 bis 4 Gramm Zink enthalten. (1, 2) Hier übernimmt Zink eine Reihe von lebensnotwendigen Funktionen, deren Immanenz für biologische Prozesse in Studien bereits bewiesen wurde.(3, 4)
Die richtige Dosis ist jedoch besonders wichtig, da Zink bei Überdosierung schnell auch gesundheitsschädlich werden kann.
Um zu wissen, ab wann du einer Zink Überdosis ausgesetzt bis, welche Folgen das haben kann und was du gegebenenfalls bei einer Überdosierung tun kannst, haben wir die neuesten Studien über Zink gelesen und die wichtigsten Informationen für dich zusammengefasst. Hier findest du Antworten auf die zentralsten Fragen rund um das Thema Zink Überdosierung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Definition: Was ist Zink und wofür ist es gut?
- 3 Hintergründe: Was du über eine Zink Überdosierung wissen solltest
- 3.1 Welche Ursachen kann eine Zink Überdosierung haben?
- 3.2 Ab wann ist es eine Zink Überdosierung?
- 3.3 Woran erkennt man eine Zink Überdosierung?
- 3.4 Wie gefährlich ist eine Zink Überdosierung?
- 3.5 Wie unterscheidet sich eine Zink Überdosierung von einer Zink Vergiftung?
- 3.6 Was kann ich bei einer Zink Überdosierung tun?
- 3.7 Wie vermeide ich eine Überdosierung?
- 3.8 Gibt es eine Zink Überdosierung bei Tieren?
- 4 Zink Überdosierung: Die besten Tipps & Tricks zur natürlichen Symptomlinderung
- 5 Fazit
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Zink Überdosierung erfolgt meist über Nahrungsergänzungsmittel, die dem Körper über einen längeren Zeitraum hinweg mit einer Überdosis an Zink versorgen. Als vorgeschriebene Höchstmenge pro Tag gilt, ein Richtwert von 25 Milligramm Zink der nicht überschritten werden sollte.
- Eine Zink Überdosierung kann langzeitliche Folgen nach sich ziehen und der Gesundheit schaden. Symptome reichen von Übelkeit, Magenkrämpfen, Erbrechen und Durchfall über Immunschwäche, Eisen- und Kupfermangel, Probleme im Fettstoffwechsel bis hin zu Vergiftungsanzeichen.
- Zink muss vom Körper selbst wieder abgebaut werden. Bei einer Überdosierung gilt es deshalb vor allem die Symptome zu bekämpfen, ohne durch Medikamente weiteren Schaden zuzufügen. Bei Anzeichen einer Vergiftung sollte sogleich ein Arzt aufgesucht werden.
Definition: Was ist Zink und wofür ist es gut?
Zink ist ein Spurenelement für Menschen, Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen.(5, 6, 7, 8) Es kommt nur in sehr geringer Menge vor. Neben Eisen zählt Zink zu den bedeutsamsten und lebensnotwendigen Spurenelementen.(9)
Zink ist ein wichtiges Spurenelement für den Körper. Es wird über Nahrungsmittel wie Fleisch, Eier und Milch aufgenommen. (Bildquelle: Alex Munsell / unsplash)
Es ist Bestandteil zahlreicher Enzyme und Proteine und somit an vielen Prozessen und Reaktionen im Körper beteiligt. Eine besondere Rolle spielt Zink bei Stoffwechsel- und Hormonvorgängen, beim Zellwachstum, bei der Wundheilung, beim Immunsystem und bei der Fortpflanzung.(1, 10)
Zur Orientierung sind hier ein paar Beispielfunktionen von Zink im menschlichen Körper aufgelistet:
- Schlüsselrolle im Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel
- Beteiligung am Aufbau der Erbsubstanz
- Beteiligung an Wachstums- und Entwicklungsprozessen, sowie an der Zellerneuerung
- Hormone und das Immunsystem benötigen Zink (11)
- Zink dämpft unangemessene, dem Körper schädigende Abwehrreaktionen des Immunsystems (12)
- Zur Spermienproduktion (13, 14)
Zink wird im Normalfall durch Nahrungsmittel wie Rind- und Schweinefleisch, Milch, Käse, Eier, Meeresfrüchte, sowie Nüsse, Roggen- und Weizenkeimlinge aufgenommen und durch den Darm wieder ausgeschieden. (4, 10, 15, 16)
Da Zink im Körper weder gespeichert noch hergestellt werden kann, muss es durch Nahrung immer wieder neu zugeführt werden. (1, 10)
Zink ist für den menschlichen Körper unverzichtbarer Bestandteil. Allerdings ist das richtige Maß besonders wichtig. Denn eine Überdosis Zink kann für den Körper schädliche Auswirkungen haben.
Hintergründe: Was du über eine Zink Überdosierung wissen solltest
Um genauer einschätzen zu können, wann bei dir eine Zink Überdosierung vorliegt und wie du damit umgehen kannst, haben wir die wichtigsten Fragen für dich beantwortet.
Welche Ursachen kann eine Zink Überdosierung haben?
Zufuhr | Arten oder Darreichungsform | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Nahrungsmittel | tierisch (Fleisch, Milch, Eier, Meeresfrüchte) oder pflanzlich (Nüsse, Roggen, Weizen) | natürliche Art der Zufuhr, Überdosierung sehr unwahrscheinlich bis zu unmöglich | Zufuhr kann durch Wechselwirkung von Nährstoffen gehemmt werden, Zinkmangel möglich (1, 2, 10, 17) |
Nahrungsmittelergänzung und Präparate | Kapseln und Tabletten (auch Brausetabletten) | Tagesdosis meist mit einem Mal gedeckt, gut bei Mangelerscheinungen und einseitiger Ernährung | kann zu Überdosierung führen(1, 10) |
Grundsätzlich ist eine Zink Überdosierung durch natürliche Lebensmittel eher unwahrscheinlich, da Lebensmittel im Normalfall nicht genug Zink für eine Überdosis enthalten. Zudem ist der menschliche Körper imstande gewisse tägliche Schwankungen auszugleichen. (10)
Bei einer Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel hingegen ist es durchaus möglich, dass man über einen längeren Zeitraum hinweg die empfohlene Tagesdosis überschreitet.
Solche Präparate werden daher meist nur in bestimmten Fällen empfohlen, beispielsweise bei Patienten mit einer chronischen Darmerkrankung oder mit Mangelerscheinungen durch bestimmten Diäten (Veganismus und Vegetarismus) (18, 19, 20, 21).
Über eine helfende Wirkung bei Erkältung und Schnupfen gibt es sehr divergierende Ergebnisse. Ein Potenzial zur schnelleren Genesung scheint gegeben.(21, 22, 23)
Eine Überdosierung von Zink durch Nahrungsergänzungsmittel gilt als häufige Ursache.(26) Du solltest solche Präparate nicht leichtfertig einnehmen, sondern lieber mit einem Arzt vorher abklären, ob die Einnahme in deinem Fall Sinn ergibt.
Zusätzlich zu diesen zwei gängigen Arten der Zufuhr, kann man Zink auch durch das Einatmen von Zinkstaub, beispielsweise in einer Gießerei, zu sich nehmen. In diesem Fall handelt es sich um eine Zinkvergiftung. Du solltest umgehend einen Arzt konsultieren, falls dies bei dir der Fall ist. (1)
Zink kann man auch durch Nahrungsmittel aus Zinkbehältern oder über verzinktes Geschirr zu sich nehmen. (1, 27) Ebenso können Mundhygieneprodukte wie Zahnpasta, Mundwasser und Haftcremes, zu einer erhöhten Zinkzufuhr beitragen. Solche Utensilien und Mittel solltest du besser meiden. (10)
Ab wann ist es eine Zink Überdosierung?
Die von der DGE (Deutschen Gesellschaft für Ernährung) und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegte Höchstdosis an Zink pro Tag sollte daher nicht auf Dauer überschritten werden.
Die angeführte Tabelle erklärt dir wie viel Zink du höchstens am Tag einnehmen darfst(1, 10, 28):
Zielgruppe | Zink in Milligramm pro Tag |
---|---|
Erwachsene | 25 |
Schwangere | 25 |
Babys (1-3 Jahre) | 7 |
Kleinkinder (4-6 Jahre) | 10 |
Kinder (7-10 Jahre) | 13 |
Jugendliche (11-14 Jahre) | 18 |
Jugendliche (15-17 Jahre) | 22 |
Gewisse Schwankungen bei der Tageszufuhr sind durchaus erlaubt. Falls du also an einem Tag die Höchstgrenze geringfügig überschritten hast, wird das im Allgemeinen nicht als Überdosierung gewertet. Erst eine Überdosierung über einen längeren Zeitraum wird als Zink Überdosierung angesehen und kann negative Folgen nach sich ziehen.(10)
Wenn du über Monate hinweg 25 – 50 Milligramm Zink am Tag eingenommen hast, kann es zu einer chronischen Überdosierung kommen. Eine chronische Zink Überdosierung kann Langzeitfolgen nach sich ziehen und das Immunsystem und den Stoffwechsel beeinträchtigen.(29, 30)
Zink ist nur in geringen Mengen gesund. Eine zu hohe Dosis kann der Gesundheit sehr schaden. (Bildquelle: Benedikt Geyer / unsplash)
Zu einer Zinkvergiftung kann es sowohl akut als auch durch eine chronische Überdosierung kommen. Eine akute Zinkvergiftung liegt vor, wenn du auf einem Mal einer extrem hohen Menge Zink (200-400 Milligramm) ausgesetzt wurdest.(25, 30)
Die Folgen und Auswirkungen einer Zinkvergiftung sollten sofort von einem Arzt behandelt werden.
Bei der Zinkzufuhr sollte daher stets der Tagesbedarf angestrebt werden. Der Tagesbedarf an Zink ist unterschiedlich je nach Geschlecht, Alter und individuellem Bedarf.
Die DGE empfiehlt folgende Menge(28):
Zielgruppe | Zink in Milligramm pro Tag |
---|---|
Frauen (ab dem 19. Lebensjahr) | 7-10 |
Männer (ab dem 19. Lebensjahr) | 11-16 |
Kinder (je nach Alter und Gewicht) | 3-6 |
Jugendliche Mädchen (ab dem 10. Lebensjahr) | 8-11 |
Jugendliche Jungen (ab dem 10. Lebensjahr) | 9-14 |
Schwangere (1. Trimester) | 7-11 |
Schwangere (2. und 3. Trimester) | 9-13 |
Stillende | 11-14 |
Die Schwankungen bei den angegebenen Werten hängen entweder vom Alter ab (bei Kindern) oder von Phytatwerten (bei Erwachsenen). Die Phytatwerte wurden 2019 neu hinzugefügt. Es handelt sich hierbei um eine chemische Form von Phytinsäure, die von Pflanzen zur Keimung benötigt wird. (10)
Phytat bindet im Magen-Darm-Trakt Zink, sodass es vom Körper nicht weiter aufgenommen werden kann. Phytat ist hauptsächlich in Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide enthalten und kann die Aufnahme von Zink um 45 Prozent vermindern.
Der Tagesbedarf an Zink hängt somit mit den individuellen Phytatwerten einer Person zusammen. Personen mit einer hohen Phytatzufuhr müssen daher auch ihre Zinkzufuhr etwas erhöhen. (10, 17)
Woran erkennt man eine Zink Überdosierung?
Symptome einer Zink Überdosierung können in unterschiedlichen Formen und Intensitäten auftreten. Hier findest du eine Liste mit den für eine Zink Überdosis charakteristischen Nebenwirkungen und Symptomen:
- Besonders häufige Symptome: Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Kopf- und Bauchschmerzen, Magenkrämpfe, metallischer Geschmack auf der Zunge, Müdigkeit, Appetitsverlust. (1, 30)
- Längerfristige Symptome: Zink kann die Verfügbarkeit von Kupfer beeinträchtigen, sodass es zu Störungen des Kupferstatus führt. (24, 31, 32) Zusätzlich kann eine kontinuierliche Überdosierung an Zink die Aufnahme und Speicherung von Eisen reduzieren, wodurch Anämie als Langzeitfolge eintreten kann. (30, 33)
- Weitere Folgen: Ein dauerhaft zu hoher Zinkgehalt beeinträchtigt langfristig die Immunfunktion und den Fettstoffwechsel. (1) Es können Störung der Immunabwehr entstehen. (30, 34)
Bei ersten Anzeichen einer Überdosierung, also bei leichten Symptomen, muss du nicht gleich das Schlimmste befürchten. Eine Zink Überdosierung solltest du ernst nehmen. Doch in der Regel kann man leichte Symptome auch zu Hause gut therapieren. Es ist jedoch wichtig, zwischen einer Zink Überdosierung und einer Zink Vergiftung zu unterscheiden.
Wie gefährlich ist eine Zink Überdosierung?
Eine Zink Überdosierung solltest du keinesfalls unterschätzen, denn die Folgen sind langfristig und unangenehm. Wenn das Immunsystem erst einmal Schaden nimmt, dauert es meist lange, bis es sich wieder erholt. (29)
Eine Zink Überdosierung kann durchaus gefährliche gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Es wurden bereits Beeinträchtigungen der Funktion der Leber, Nieren und Zellimmunität festgestellt. Eine extra Zinkzufuhr empfiehlt sich daher besonders bei Kindern und Jugendlichen nicht. (36)
Des Weiteren kann eine Überdosierung an Zink negative Folgen auf das Gedächtnis haben.(37) Besonders während der Schwangerschaft sollte man acht geben. Eine Zink Überdosierung während der Schwangerschaft dieselben Symptome und Folgen wie sonst auch.
Ein Mangel an Eisen kann hier jedoch besonders stark beeinträchtigen und schnell zu Anämie und Müdigkeit führen. Schwangere sollten trotz des erhöhten Zinkbedarfs erst nach Anraten eines Arztes zu Ergänzungsmitteln greifen.
Wie unterscheidet sich eine Zink Überdosierung von einer Zink Vergiftung?
Grundsätzlich unterscheidet sich eine Zinkvergiftung von einer Zinküberdosierung an der Heftigkeit der Symptome.
Beispielsweise kann eine einmalige Zufuhr von 225 bis 450 Milligramm zu Erbrechen führen. Allerdings führt auch eine geringere Überdosis von etwa 50 bis 150 Milligramm, die täglich eingenommen wurde zu Magen-Darm Symptomen.(38)
Die folgende Liste kann dir helfen, die Symptome besser zu klassifizieren. Allerdings ist jeder Körper anders, weshalb es auch hier zu individuellen Abweichungen kommen kann. (28, 38)
- Zink Überdosierung ab 50-150 Milligramm: Symptome sind meistens Übelkeit, Appetitverlust, Bauchkrämpfe und Kopfschmerzen.
- Zink Vergiftung ab 150-200 Milligramm: Symptome können hohes Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Unwohlsein, Bauchschmerzen und Erbrechen und akute Vergiftungssymptome sein. (11, 39). In manchen Fällen können auch Durchfall, Schock und beschleunigte Atmung hinzukommen.(40)
- Chronische Überdosierung (mehrmonatig) über 50 Milligramm: Zu den Symptomen zählen Anämie (Blutarmut) durch Eisenmangel, Knochenschwäche durch Calcium- und Magnesiummangel, Schwächegefühl und Taubheit durch Kupfermangel, Immunschwäche und Störung im Fettstoffwechsel. (1)
Eine Überdosierung oder gar eine Vergiftung ist eher unwahrscheinlich über Nahrungsmittel zu verursachen.
Falls du jedoch Nahrungsergänzungsmittel einnimmst, die Zink enthalten, solltest du unbedingt achtsam auf mögliche Symptome von Überdosierung und Vergiftung sein. Notfalls kann ein Blutbild und ein klärendes Gespräch mit dem Arzt helfen.
Was kann ich bei einer Zink Überdosierung tun?
Solange es sich jedoch um eine Zink Überdosierung handelt, also, solange die Symptome nicht zu schwerwiegend sind, kann man versuchen die Symptome mit Hausmitteln zu relativieren.
Zink muss vom Körper ausgeschieden werden. Das braucht Zeit. Es ist wichtig, hierbei nicht eigenständig zu weiteren Medikamenten zu greifen. Sollten dich die Symptome zu stark beeinträchtigen, solltest du lieber einen Arzt aufsuchen.
Wie vermeide ich eine Überdosierung?
Auch Personen, die von einem Arzt Zink verschrieben bekommen, brauchen sich erst über eine Überdosierung sorgen, wenn sie Symptome entwickeln. Hier sollte noch einmal mit dem Arzt Rücksprache geführt werden, ob denn die Präparate richtig sind.
Falls du Nahrungsergänzungsmittel nimmst, solltest du jedoch achtsam sein. Du solltest kritisch hinterfragen, ob die Ergänzungsmittel wirklich erforderlich sind und ob die Dosis an Zink, die sie liefern in Verbindung mit deinem Diätplan und deiner Ernährung den vorgeschriebenen Tagesbedarf nicht überschreiten.
Oft hilft es, wenn man Zink-Supplements nicht jeden Tag einnimmt. Somit vermindert man das Risiko einer chronischen Überdosierung.
Die eigene Konstitution spielt auch eine Rolle. Besonderheiten im individuellen Zinkverbrauch solltest du beobachten. Jugendliche, Schwangere und Stillende haben da einen höheren Bedarf.
Auch nach einer Erkältung kann es sein, dass der Bedarf an Zink erhöht ist. Ebenso kann eine besondere Diät (beispielsweise Veganismus) den Bedarf an einer zusätzlichen Menge Zink gewährleisten.
Solltest du zu einer dieser Gruppen gehören, ist es sinnvoll vorab eine ärztliche Meinung einzuholen, bevor du zu Ergänzungsmitteln greifst.
Gibt es eine Zink Überdosierung bei Tieren?
Eine Überdosierung von Zink kann bei Tieren, beispielsweise Hunden oder Pferden, ähnliche Symptome und Folgen wie für den Menschen haben. Dazu zählen Erbrechen, Übelkeit, Anämie, Lethargie, Durchfall und Kupfermangel.
Eine Zink Überdosierung kann auch bei Hunden oder Pferden auftreten. Die Symptome sind ähnlich. (Bildquelle: pixabay / PicsbyFran)
Eine besonders hohe Dosis kann unter Umständen auch tödlich sein. Auch andere Tiere, beispielsweise Schweine, Kühe und Schafe können schwere gesundheitliche Schäden von einer Überdosis Zink erleiden. (1)
Kläre lieber im Vorfeld ab, ob dein Haustier auch wirklich eine Nahrungsergänzung benötigt und wenn ja, welche.
Zink Überdosierung: Die besten Tipps & Tricks zur natürlichen Symptomlinderung
Wenn du eine Überdosis Zink zu dir genommen hast, ist es in der Regel schwer, dagegen etwas zu tun. Zink muss vom Körper abgebaut und ausgeschieden werden. (10) Die mit einer Überdosierung verbundene Immunschwäche erschwert zudem den Prozess.
Falls du jedoch nur Symptome einer Überdosierung und keiner Vergiftung hast, gibt es eine Reihe an Dingen, die du tun kannst. Durch die unten angeführten Tricks kannst du deinem Körper vor weiteren Schaden schützen, die Symptome lindern und schrittweise dein Immunsystem wieder aufbauen.
Zufuhr verringern
Auch wenn das sehr naheliegend klingt, ist es doch besonders essenziell. Der erste Schritt bei Verdacht auf Überdosierung ist immer die Dosis zu verringern. Also solltest du von Supplements, die Zink enthalten, für die nächste Zeit die Finger lassen, um einen Normalwert an Zink im Blut anzustreben.(41)
Auch durch deine Ernährung kannst du die tägliche Zufuhr an Zink regulieren. Vermeide Nahrungsmittel wie Rinder- und Schweinefleisch oder Meeresfrüchte, die einen besonders hohen Zinkgehalt haben.
Stattdessen solltest du vermehrt Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte essen, da diese die Zinkaufnahme hemmen. (17) Achte jedoch darauf nicht zu restriktiv zu sein. Es wäre nicht sinnvoll von einer Überdosis gleich in einen Zinkmangel zu rutschen.
Magen beruhigen und Flüssigkeitszufuhr erhöhen
Da eine Überdosis Zink auf Magen und Darm besonders verstimmend wirkt, solltest du versuchen deinen Körper zu beruhigen. Hier hilft es, leicht bekömmliche Nahrung zuzuführen, beispielsweise Haferflocken, Suppe oder Salzstangen.
Manche Teesorten eignen sich besonders gut bei einer Zink Überdosis, da sie den Magen beruhigen. (Bildquelle: Terri Cnudde / Pixabay)
Gewisse Teesorten, wie Kümmel, Kamille und Hagebutten können helfen, den Magen zu beruhigen. Ingwer, Brennnesseltee und Schwarztee haben hingegen eine Blutklärende Wirkung und können zuträglich sein. Zudem hilft Tee die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen und dem Körper dadurch bei der Selbstregeneration beizustehen.
Ein weiteres gutes Hausmittel gegen einen unruhigen Magen ist Aktivkohle. Diese wirkt wie ein Schwamm und bindet schädliche Substanzen im Magen-Darmtrakt und wird häufig bei Überdosierung von Medikamenten verabreicht. Sie ist leicht in der Apotheke erhältlich.
Kupfermangel vorbeugen
Kupfer ist ein Antagonist von Zink. Das bedeutet, dass die beiden Spurenelemente im Wettstreit stehen. Eine Zink Überdosierung bedeutet daher oftmals einen Kupfermangel. (42) Andersherum kann das Erhöhen von Kupfer dem überhöhten Zinkspiegel entgegenwirken.
Daher solltest du bei einer Zinküberdosierung schauen, dass du möglichst viel Nahrungsmittel zu dir nimmst, die kupferhaltig sind. Dies hilft gleichzeitig den Kupfermangel entgegen und reguliert den Zinküberschuss.
Zu den besonders Kupferhaltigen Nahrungsmitteln zählen Nüsse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Samen und Fisch. Es ist allerdings nicht ratsam zu weiteren Nahrungsergänzungsmitteln zu greifen. Diese könnten die Werte wieder ins Extreme rücken.
Bei hartnäckigen Symptomen oder bei Vergiftungsanzeichen
Falls die Symptome trotzdem anhalten oder sich verschlimmern, solltest du umgehend ärztliche Hilfe holen. Je nachdem wie akut deine Symptome sind, kannst du auch in die Notaufnahme gehen.
In der Regel reicht es jedoch beim Hausarzt Bescheid zu sagen.
Fazit
Auch wenn Zink ein lebensnotwendiges Spurenelement ist, kann eine Überdosierung schwere Folgen auf die Gesundheit haben. Eine Zink Überdosierung kann in der Regel kaum durch Nahrungsmittel passieren. Häufigste Ursache sind Nahrungsergänzungsmittel, die über einen längeren Zeitraum hinweg die vorgeschriebene Tagesdosis an Zink überschreiten.
Auswirkungen einer Zink Überdosierung weisen eine Reihe von Symptomen, wie Erbrechen, Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Magenkrämpfe auf. Langzeitfolgen können Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel, die Immunabwehr und das Blutbild haben. Bei einer deutlich zu hohen Dosis können sogar Vergiftungserscheinungen auftreten, die von einem Arzt umgehend behandelt werden sollten.
Bildquelle: Mendes Junqueira / 123rf
Einzelnachweise (42)
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