
Es kommt ganz unerwartet – ein Zucken an bestimmten Körperstellen, wie zum Beispiel in den Oberschenkeln. Sportler haben häufiger mit Muskelzucken in der Wade oder in den Oberschenkeln zu tun. Viele kennen das Gefühl, wenn sich die Muskelfasern plötzlich zusammenziehen. Das anhaltende pulsierende Gefühl kann unangenehm und nervig sein.
Du bist davon betroffen? Kein Grund zur Panik! Muskelzucken tritt häufig bei gesunden Menschen auf und es stecken keine gesundheitsbeeinträchtigenden Ursachen dahinter. Wir geben dir in diesem Artikel einen Überblick darüber, was genau Muskelzucken ist, welche Ursachen es hat und wie man dagegen vorgehen kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Muskelzucken sind meistens kein Grund zur Sorge, denn sie zeigen dir und deinem Körper, dass du in deinem Alltag einiges verändern solltest, wie zum Beispiel deine Ernährung. Magnesiummangel ist eine häufige Ursache bei Muskelzucken, welche besonders bei Sportlern schnell auftreten kann.
- Normalerweise geht das Muskelzucken in wenigen Tagen von selbst weg, sollte dies jedoch bei dir nicht der Fall sein, solltest du einen Arzt aufsuchen und dich untersuchen lassen.
- Um Muskelzucken in den Oberschenkeln, oder anderen Körperstellen, vorzubeugen oder zu minimieren hilft Entspannung, eine mineralienreiche Ernährung oder zum Beispiel das Reduzieren von Koffein.
Definition: Was versteht man unter Muskelzucken?
Muskelzucken ist eine unwillkürliche, plötzliche Kontraktion der Muskulatur, welches in der medizinischen Fachsprache als Faszikulation bezeichnet wird. Häufig bekannt ist das Zucken im Gesicht, besonders am Augenlid, es können aber auch jegliche andere Muskeln betroffen sein.
Das lästige Zucken ist meistens harmlos, sollte dieser aber zu heftig und häufig vorkommen, sollte man sich an einen Arzt wenden.
Auch vor dem Einschlafen zucken die Muskeln öfters unkontrolliert beim Übergang vom Wachsein zum Schlafmodus. Hinter Muskelzucken stecken blitzartige Gehirnimpulse, die Muskelgruppen, oder auch einzelne Muskeln, in Aktion setzen.(1)
Hintergünde: Das solltest du über Muskelzucken wissen
Muskelzuckungen, wo keine Krankheiten im Spiel sind, sind meistens auf harmlose Ursachen zurückzuführen. Durch ein rhythmisches oder ungleichmäßiges Flackern an der betroffenen Stellen wird man auf das Zucken aufmerksam.
Wie lange dauert Muskelzucken an?
Welche Ursachen stecken hinter Muskelzucken?
Zu Zuckungen im Bein kann es bei gesunden Menschen ebenfalls nach dem Sport kommen. Dabei handelt es sich meist um extreme körperliche Belastung, wie beispielsweise Sprinten. Im Folgenden gehen wir auf einige häufig vorkommende Ursachen etwas genauer ein. (5)
Magnesiummangel als Ursache bei Muskelzucken
Unser Körper braucht Mineralstoffe. Damit der Körper optimal funktionieren kann, ist ein angemessener Magnesiumspiegel notwendig. Eine unzureichende Magnesiumversorgung kann eine Ursache von Muskelzuckungen sein.
Magnesium ist unter anderem zuständig für den Erhalt von stabilen Knochen, den Stoffwechsel oder der Informationsleitung von Muskel- und Nervenzellen. Wenn du viel Sport machst, ist dein Bedarf höher, da man beim Schwitzen Magnesium abbaut. In der Tabelle unten kannst du für dich selbst sehen, wie hoch dein Magnesiumbedarf pro Tag sein sollte. (5, 6)
Geschlecht | Alter | Bedarf |
---|---|---|
Frauen | ab 25 | 300 mg |
Frauen (schwanger) | – | 310 mg |
Frauen (stillend) | – | 390 mg |
Männer | ab 25 | 350 mg |
junge Männer | 15-25 | 400 mg |
Stress / psychische Probleme als Ursache bei Muskelzucken
Wir Menschen unterschätzen zu oft, dass Stress und psychische Probleme eine große Auswirkung auf unsere physische Gesundheit haben. Stress, den viele im Alltag haben, kann Muskelzucken hervorrufen.
Sind Körper, Geist und Seele nicht im Einklang, kann Muskelzucken ausgelöst werden.
Ob privat, in der Schule, im Studium, oder auf der Arbeit. Ein seelisches Ungleichgewicht hat nicht nur Muskelzuckungen als Nachfolge, sondern auch Beschwerden wie Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Schlafstörung. (7)
Stimulierende Substanzen als Ursache bei Muskelzucken
Koffein in zu hohen Mengen kann auch Ursache für Muskelzuckungen sein. Die darin enthaltenden Säuren und Reizstoffe sind der Grund. Wer zu viel Kaffee trinkt, kann Kreislaufstörungen bekommen. Dazu hemmt Koffein die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien.
Laut der EU-Lebensmittelbehörde EFSA sind bis zu 400 Milligramm Koffein pro Tag für einen Erwachsenen ohne gesundheitliche Probleme völlig in Ordnung. 400 Milligramm entsprechen ca. 200 Milliliter (ca. 4 Tassen). Nicht nur in Kaffee enthält Koffein, sondern auch Energy-Drinks, Cola oder auch Kakao. (8)
Tipps gegen Muskelzucken im Oberschenkel
Richtige Ernährung
Die richtige Ernährung kann Muskelzucken in den Oberschenkeln (oder anderen Körperstellen) vorbeugen oder lindern. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr führt dazu, dass die Muskeln langsamer die Nährstoffe, die benötigt werden, bekommen. Trink also mindestens 1,5 Liter am Tag um Beschwerden zu minimieren.
Wie bereits oben erläutert, ist Magnesiummangel eine der häufigsten Ursachen für Muskelzuckungen, weshalb es wichtig ist, Nahrungsmittel die viel Magnesium enthalten in die alltägliche Ernährung mit einzubauen. Wir listen dir einige reiche Magnesiumquellen auf (9):
- Zartbitterschokolade
- Avocado
- Nüsse
- Hülsefrüchte
- Tofu
- Kürbiskerne
- Chiasamen
- Vollkorn
- Fisch
- Banane
- Blattgemüse
Stressabbau
Viel Stress im Alltag tut der Gesundheit auf Dauer nicht gut. Nimm dir eine Auszeit, wenn du merkst, dass es deiner Seele nicht gut geht. Mach etwas was dir Spaß macht und wo du entspannen kannst und versuche dies in deinem Alltag einzubauen. Wir wollen dir einige Tipps geben, wie du Stress abbauen kannst:
- Bewegung: Bewegung beugt sehr viele Beschwerden vor und ist für den Geist äußerst gut. Wenn du dich regelmäßig bewegst und sportliche Aktivitäten ausübst, hast du viele gesundheitliche Vorteile und dazu steigt dein Selbstbewusstsein auch noch. Durch regelmäßigen Sport, wie etwa Spazieren oder Joggen, sind deine Muskeln gestärkt und du kannst Muskelzuckungen lindern/vorbeugen und Stress abbauen.
- ausreichend Schlaf: Ausreichend Schlaf ist wichtig. Das Gehirn nutzt die Schlafenszeit für wichtige Reparaturarbeiten aber auch Aufräumarbeiten. Wichtig zu wissen ist, dass in der Tiefschlafphase das Gehirn besonders viel von dem Wachstumshormon Somatropin ausschüttet und somit die Leistungsfähigkeit steigt, die Wundheilung fördert und Muskelverletzungen heilt. Menschen, die zu wenig Schlaf bekommen, sind meist gereizt und nervös. Versuch also so weit es geht einen Schlafrhythmus zu entwickeln und diesen beizubehalten.
Es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie man am besten entspannen kann und den Alltagsstress hinter sich lässt. Meditation und Yoga sind vor allem bei Frauen eine beliebte Methode zur Ruhe zu kommen.
Für einige ist es mit Freunden was zu unternehmen, viel zu lachen und gut zu essen. Es wurde zum Beispiel bewiesen, dass das Lachen Stress lindernd ist(10). Merke, dass zu viel Stress und der fehlende Ausgleich dein Wohlbefinden beeinflusst.
Fazit
Nun hast du häufige Ursachen für Muskelzucken und einige Tipps dagegen vorzugehen kennengelernt. Es handelt sich also in den meisten Fällen um einen Mineralstoffmangel, besonders von Magnesium, oder um zu viel Stress im Alltag. Dein Körper gibt dir durch das Zucken Signale, dass du irgendwas an deinen Gewohnheiten umstellen solltest, sei es mehr Schlaf oder weniger Koffeinzufuhr.
Bei Sportlern kommt es häufiger durch einer Überbelastung der Beinmuskulatur zu Muskelzucken in den Oberschenkeln. Dagegen hilft viel trinken, Ruhe und eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Es ist wichtig neben dem stressigen Alltag einen Ausgleich zu finden, um sich auszuruhen und gut gehen zu lassen.
Aber auch mehr Bewegung tut dem Körper und der Psyche gut und kann dir dabei helfen, Beschwerden wie Muskelzucken zu vermeiden. Nimm die Signale deines Körpers war und finde heraus, wie du dir gesundere Gewohnheiten aneignen kannst.
Bildquelle: Liza Summer / Pexels
Einzelnachweise (10)
1.
Muscle twitching.(2018).Online-Informationen der US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH).
Quelle
2.
RA F.-W. Mehrhoff et al., {2020).Kardianlsymptome von Parkinson, Deutsche Parkinson Vereinigung e. V.
Quelle
3.
Kurz, J. L. (2016). Muscle spasms.
Quelle
4.
Muscle cramps. (2017).
Quelle
5.
DoktorWeigl.de.(2019). Muskelzucken – Faszikulation: Wie gefährlich? Welche Ursachen?
Quelle
6.
EFSA.(2015).Wissenschaftliches Gutachten zu Nährwertangaben für Magnesium. Zuletzt abgerufen am 29.06.2020
Quelle
7.
Baas, J. (2016). Entspann dich Deutschland.
Quelle
8.
EFSA.(o.D.) Koffein. Zuletzt abgerufen am 11.02.2021
Quelle
9.
U.S. Department of Agriculture.(2020).Agricultural Research Service. FoodData Central.
Quelle
10.
Bennett MP, Zeller JM, Rosenberg L, McCann J. The effect of mirthful laughter on stress and natural killer cell activity. Altern Ther Health Med. 2003 Mar-Apr;9(2):38-45. PMID: 12652882.
Quelle