Zuletzt aktualisiert: 27. Februar 2021

Unser Blut gibt Auskunft über zahlreiche Informationen und Prozesse, die in unserem Körper geschehen. Es besteht zu 55 Prozent aus Blutplasma, während die restlichen 45 Prozent die sogenannten Blutzellen sind. Bei einem Blutbild werden genau diese Zellen im Detail untersucht.

Mithilfe einer Blutanalyse können Ärzte viele wichtige Erkenntnisse über den körperlichen Zustand eines Patienten gewinnen. Dadurch lassen sich anschließend Diagnosen für mögliche Krankheiten oder Mängel erstellen. Doch wie hoch sind die Kosten für ein Blutbild und wann zahlt die Kasse? Das und mehr erfährst du in der folgenden Übersicht.




Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Blutbild werden die Blutzellen im Detail untersucht und es wird Aufschluss über deinen körperlichen Zustand gegeben. Man unterscheidet zwischen einem kleinen und großen Blutbild.
  • Je nachdem, welche und wie viele Werte untersucht werden, können die Kosten variieren. Daher sollte man sich auf die relevantesten Werte fokussieren, um Kosten zu sparen.
  • Nur medizinisch notwendige Untersuchungen werden von Krankenkassen übernommen. Wunschuntersuchungen von Blutwerten finden in der Regel auf eigene Kosten statt.

Blutbild Kosten: Was du darüber wissen solltest

Für ein Blutbild erfolgt zunächst eine Blutentnahme. Diese wird dann im Labor in seine einzelnen Bestandteile wie etwa die weißen und roten Blutkörperchen zerlegt und die unterschiedlichen Blutwerte werden bestimmt.

Ein Blutbild kann man auf Wunsch erstellen lassen oder wenn der Verdacht auf eine Erkrankung besteht. Auch bei einer abrupten Ernährungsumstellung ist es wichtig, Defizite und Risiken rechtzeitig zu erkennen. Sollte ein Bluttest vom Arzt angeordnet werden, unterscheidet man zwischen dem kleinen und dem großen Blutbild. Daneben kann man auch zusätzliche Werte untersuchen lassen. Je umfangreicher die Blutuntersuchung ist, desto höher sind auch die Kosten.

Was ist der Unterschied zwischen dem kleinen und großen Blutbild?

Grundsätzlich unterscheiden sie sich in den Werten, die getestet werden sollen. Das kleine Blutbild wird oft angeordnet und gehört zu den Routineuntersuchungen. Es misst die Menge und das Verhältnis der einzelnen Blutzellen.

Vor allem stehen hierbei die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Vordergrund. Dieses Blutbild kann Auskunft über bestehende Infektionen oder einen Nährstoffmangel geben.

Blutbild Kosten

Im kleinen sowie großen Blutbild werden die Blutzellen untersucht. Diese bestehen aus den weißen und roten Blutkörperchen sowie den Blutplättchen. (Bildquelle: Anna Shvets/ Pexels)

Ein großes Blutbild wird um weitere Blutwerte ergänzt und ist daher umfangreicher als das kleine Blutbild. In der Regel wird dieses erst erstellt, wenn das kleine Blutbild Auffälligkeiten aufzeigt. Dafür werden dann die weißen Blutzellen (Leukozyten) differenzierter betrachtet. Daher spricht man auch oft vom „Differenzialblutbild“.

Dies ist meist der Fall bei unklaren Entzündungen, Allergien oder Beeinträchtigungen des Immunsystems wie z.B. bei einem Eisenüberschuss oder einer Zinküberdosierung. Die Kosten variieren je nachdem, welche Art von Blutbild und welcher Umfang von diesem erstellt werden soll.

Wie hoch sind die Kosten für ein Blutbild?

Neben dem kleinen sowie großen Blutbild, kann man zudem Werte wie Vitamine, Mineralstoffe, Cholesterin und Hormone testen lassen. Dies erfordert eine erweiterte Untersuchung mit Fokus auf das Blutserum, welches im Blutplasma enthalten ist, dem anderen Teil unseres Blutes. Diese müssen zusätzlich angefordert und bezahlt werden.

Im Folgenden erfährst du, in welchen Rahmen sich die Kosten für die wichtigsten Werte bewegen. Hier ist ein kleiner Überblick nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ):

Anwendungsfall Kosten Bemerkung
Blutentnahme 4,19€
kleines Blutbild 4,03€
großes Blutbild 5,37€
Blutbild Vitamine 16,76 – 61,66€
Blutbild Mineralstoffe und Spurenelemente 2,86 – 27,49€ Ausnahme Jod: 60,33€
Blutbild Impfstatus 14,00 – 38,00€ Kosten können labor-

abhängig unterschiedlich sein.

Wertebesprechung kurz (bis 10 Min.) 10,72€
Wertebesprechung lang (ab 10 Min.) 20,10€

Für jeden weiteren Wert, der neben dem kleinen oder großen Blutbild untersucht werden soll, muss zusätzlich gezahlt werden. Aus diesem Grund können sich die Kosten bei einer großen Blutanalyse schnell aufsummieren.

Zudem können Labore auch Profile für bestimmte Untersuchungen anbieten, dabei werden nur die dafür relevanten Werte überprüft. Hierbei kannst du mit folgenden Kosten rechnen:

Anwendungsfall Kosten
Blutbild Cholesterin-Risikoprofil 8,04€
Blutbild Leberstatus (Profil) 13,40€
Blutbild Nierenstatus (Profil) 12,06€

Dadurch kannst du dich ganz leicht auf bestimmte Werte fokussieren und erhältst genaue Informationen zu bestimmten Organen.

Wie kannst du bei den Kosten für ein Blutbild sparen?

Um die zusätzlichen Kosten für Vitamine und Mineralstoffe möglichst gering zu halten, ist es empfehlenswert, dich auf die relevantesten Blutwerte zu konzentrieren. Das sind meist die, die des Öfteren in einem Mängelbereich liegen, wie z.B.  Vitamin D, Magnesium, B12, Folsäure, Jod und Eisen.

Hier kannst du dich auch nach deinen Beschwerden richten. Solltest du z.B. unter einem schwachen Immunsystem leiden, ergibt es durchaus Sinn ein großes Blutbild zu machen, da hier vor allem die weißen Blutkörperchen von hoher Bedeutung sind.

Hierbei kann dir ein Arzt am besten eine genaue Auskunft darüber geben, was du testen lassen solltest und ob eine Blutuntersuchung überhaupt notwendig ist. Wobei du jedoch nicht sparen solltest, sind die Kosten für die Wertebesprechung des Blutbilds.

Ein medizinisches Fachpersonal kann die Laborwerte am besten interpretieren und Abweichungen von Normalwerten erkennen.

Daraufhin kann er dir auch mitteilen, ob diese harmlos sind oder der Verdacht auf eine Fehlfunktion im Körper besteht und so eine Diagnose erstellen.

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für ein Blutbild?

Das kleine Blutbild gehört zu der Routineuntersuchung und kann von gesetzlich Versicherten in der Regel alle zwei Jahre kostenfrei in Anspruch genommen werden.

Ein medizinisch notwendiges Blutbild übernimmt immer die Kasse.

Für das große Blutbild gilt, wenn der Arzt es im Rahmen einer Untersuchung anordnet oder der Verdacht auf eine Erkrankung vorliegt, ist dies auch über die Krankenkasse finanzierbar. Wenn du allerdings beschwerdefrei bist und die Blutuntersuchung aus medizinischer Sicht nicht notwendig ist, musst du die Kosten dafür selbst tragen. Dies gilt oft auch für privat Versicherte.

Da Vitamine und Mineralstoffe weder im kleinen noch im großen Blutbild enthalten sind, müssen diese zusätzlich angefragt und untersucht werden. Auch hier gilt, wenn es sich um eine Wunschuntersuchung handelt, ohne einen klaren Verdacht, musst du die Kosten selbst übernehmen.

Spezielle Blutuntersuchungen, wie z.B. der Impfstatus, fallen unter IGeL (Individuelle Gesundheitsleistungen) und gelten nicht als Kassenleistungen. Allerdings werden die Kosten oder ein Teil davon von manchen Krankenkassen trotzdem übernommen, insofern sie nicht aus rein privatem Anlass erforderlich sind.

Blutuntersuchung: Welche Alternativen gibt es?

Immer mehr Menschen wollen ihre Gesundheit im Auge behalten und daher wird das sogenannte Health-Tracking immer angesagter. Um die eigene Gesundheit und Bewegung selbst zu messen und zu verbessern, werden allerlei Apps im Health-Bereich genutzt.

Auch die Nachfrage von Selbsttests für die inneren Werte, wie etwa Blut- und Urinwerte, steigt zunehmend. Eine Alternative für die professionelle Blutentnahme beim Arzt stellen also Anbieter für medizinische Schnell- bzw. Selbsttests dar.

Medizinische Selbsttests

Mit diesen Selbsttests ist es möglich die eigenen Blutwerte zu analysieren. Hierbei erhält man meist ein Testkit mit den wichtigsten Utensilien für eine selbstständige Blutentnahme.

Dadurch kann eine Probe aus der Fingerkuppe genommen werden und in ein Labor einschicken. Hierbei spart man sich den Gang zum Arzt. Allerdings hat die Bequemlichkeit auch ihren Preis. Hier variieren die Kosten von 30,00€ bis hin zu 150,00€.

Über einen kleinen Piecks in die Fingerkuppe kannst du selbst Blut entnehmen und an ein zertifiziertes Labor versenden. (Bildquelle: Artem Podrez / Pexels)

Außerdem bist du hier bei der Auswahl eines geeigneten Tests auf dich allein gestellt. Auch die Zuverlässigkeit kann bei dieser Methode leiden, da bereits durch eine fehlerhafte Blutentnahme, die Ergebnisse schnell verfälscht sein können. Weiterhin ist die Interpretation der Ergebnisse sehr schwierig und sollte daher am besten durch einen Arzt stattfinden.

Fazit

Ein Blutbild gibt Auskunft über deinen körperlichen Zustand und kann daher frühzeitig Erkrankungen und Mangelzustände erkennen. Aus diesem Grund solltest du regelmäßig zu deinen Routineuntersuchungen gehen und ein kostenfreies kleines Blutbild machen lassen.

Nach diesem Artikel bist du nun bestens informiert über den preislichen Rahmen, in denen die Untersuchung von verschiedenen Blutwerten liegen kann. Scheu dich daher nicht bei körperlichen Beschwerden ein Blutbild machen zu lassen, denn meist übernimmt dann die Kasse die Kosten!

Bildquelle: Antonio Corigliano / pixabay

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